Gute Nacht Geschichte für Kinder - Kasper, der Wolkenflüsterer

Kasper, der Wolkenflüsterer


Kasper war ein ganz normaler Junge, bis er eines Tages eine erstaunliche Entdeckung machte. Er lag auf der Wiese hinter seinem Haus und beobachtete die vorbeiziehenden Wolken, als er plötzlich eine sanfte Stimme hörte. „Was denkst du, wie ich aussehe?“, fragte die Stimme. Kasper setzte sich überrascht auf und blickte um sich, doch da war niemand. Schließlich schaute er wieder nach oben – und da sah er es. Die Wolke über ihm hatte eine weiche, lächelnde Form angenommen.

Hast du… gerade gesprochen?“, fragte Kasper erstaunt. Die Wolke lachte leise und formte sich zu einem großen, weichen Herz. „Natürlich! Wir Wolken sprechen immer, aber nur wenige Menschen können uns hören. Ich bin Cirra. Wie heißt du?

Gute Nacht Geschichte für Kinder - Kasper, der Wolkenflüsterer

Ich bin Kasper„, antwortete er, noch immer ungläubig. Von diesem Tag an besuchte Kasper die Wiese jeden Tag und lernte viele Wolken kennen. Jede Wolke hatte ihre eigene Persönlichkeit: Cirra war verspielt und liebte es, verschiedene Formen anzunehmen, während Nimbus, eine schüchterne Regenwolke, sich oft versteckte und nur leise sprach. Kasper mochte Nimbus besonders, weil er wusste, wie es war, schüchtern zu sein.

Eines Tages verdunkelte sich der Himmel plötzlich. Eine große, bedrohliche Gewitterwolke namens Tempest zog auf und begann, Blitze zu schleudern. Kasper konnte die Wut in Tempests Stimme hören. „Niemand mag mich! Sie fürchten mich, weil ich laut bin!“ donnerte Tempest. Kasper spürte, dass die Wolke traurig war, obwohl sie so bedrohlich wirkte.

Kasper wusste, dass er etwas tun musste. Er rief Cirra und Nimbus herbei. „Wir müssen Tempest helfen. Er fühlt sich allein und missverstanden.“ Nimbus zitterte vor Angst, doch Kasper ermutigte ihn. „Wir schaffen das zusammen.“

Cirra flog mutig zu Tempest hinauf und begann, sich in lustigen Formen zu verwandeln – ein Hase, ein Drache, ein Herz. Langsam hörte Tempest auf, Blitze zu schleudern, und schaute neugierig zu. Nimbus trat vorsichtig vor und ließ sanften Regen fallen, der den Wald beruhigte. Kasper rief zu Tempest: „Du bist nicht allein. Wir wollen dich kennenlernen!“

Tempest zögerte, doch dann formte er sich zu einer großen, weichen Wolke und ließ einen sanften Regenschauer niedergehen. Zum ersten Mal fühlte er sich akzeptiert. Die anderen Wolken schlossen sich ihm an, und gemeinsam malten sie einen wunderschönen Regenbogen an den Himmel.

Kasper lächelte stolz. Er hatte gelernt, dass jeder – selbst eine stürmische Gewitterwolke – einen Platz in der Welt hatte. Durch Freundschaft und Verständnis konnten sie alle in Harmonie leben.

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