Was Eltern in der Pubertät oft falsch machen und wie es besser geht
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Die Pubertät ist eine herausfordernde Phase – für Jugendliche ebenso wie für ihre Eltern. Jugendliche erleben körperliche und emotionale Veränderungen, die oft zu Spannungen im Familienleben führen. Auch Eltern machen in dieser Phase manchmal Fehler, die das Verhältnis zu ihrem Kind belasten können. In diesem Artikel beleuchten wir häufige Fehler, die Eltern in der Pubertät machen, und geben Tipps, wie sie mit Verständnis und Geduld das Beste aus dieser Phase machen können.
Übermäßige Kontrolle und Einschränkungen
Viele Eltern versuchen, ihr Kind in der Pubertät stark zu kontrollieren, aus Angst vor schlechten Einflüssen oder falschen Entscheidungen. Häufige Regeln, Einschränkungen und das Überwachen sozialer Medien können jedoch zu Rebellion und Widerstand führen.
Besser: Vertrauen aufbauen und klare, nachvollziehbare Regeln vereinbaren. Jugendliche wollen in dieser Zeit Selbstständigkeit erfahren. Statt Kontrolle ist es besser, offene Gespräche zu führen und über Risiken und Verantwortungen zu sprechen.
Fehlende Kommunikation und Zuhören
In der Pubertät neigen Eltern oft dazu, Ratschläge und Kritik zu geben, ohne wirklich zuzuhören. Viele Jugendliche fühlen sich dadurch unverstanden und ziehen sich zurück.
Besser: Zuhören ohne zu unterbrechen und Interesse an den Gedanken und Gefühlen des Kindes zeigen. Jugendliche wollen, dass ihre Meinungen ernst genommen werden. Ein wertschätzender Dialog kann viel dazu beitragen, das Vertrauensverhältnis zu stärken.
Kritik an Freunden und Hobbys
Eltern verstehen manchmal nicht die neuen Interessen oder den Freundeskreis ihres Kindes. Schnell wird Kritik geäußert oder die neuen Hobbys und Freunde abgelehnt, was zu Konflikten führen kann.
Besser: Akzeptanz zeigen und sich offen für die neuen Interessen des Kindes interessieren, auch wenn man sie selbst nicht teilt. Dies schafft Vertrauen und zeigt dem Jugendlichen, dass die Eltern ihn so akzeptieren, wie er ist.
Hoher Erwartungsdruck
Ein häufiger Fehler ist, dass Eltern ihre Erwartungen und Wünsche auf ihre Kinder projizieren. Sei es in Bezug auf schulische Leistungen, die Berufswahl oder das Verhalten – hoher Druck kann schnell zu Stress, Ängsten und Widerstand führen.
Besser: Realistische Erwartungen haben und das Kind in seinen eigenen Interessen unterstützen. Wichtig ist, die eigenen Ziele und Wünsche zurückzustellen und den Jugendlichen auf seinem Weg zu begleiten.
Unterschätzen der emotionalen Veränderungen
In der Pubertät erleben Jugendliche viele neue Emotionen und Stimmungsschwankungen, die sie oft selbst nicht einordnen können. Eltern reagieren darauf manchmal mit Unverständnis oder kritisieren diese „Launenhaftigkeit“.
Besser: Verständnis für die Gefühle des Kindes zeigen und ruhig auf Stimmungsschwankungen reagieren. Eltern können Jugendliche darin unterstützen, ihre Emotionen zu verstehen und mit ihnen umzugehen, anstatt sie zu verurteilen.
Fehlende Privatsphäre
In der Pubertät wird Privatsphäre für Jugendliche zunehmend wichtig. Viele Eltern haben jedoch Schwierigkeiten, die Grenzen zu respektieren und schauen zum Beispiel ins Zimmer, ohne zu klopfen, oder kontrollieren das Handy.
Besser: Die Privatsphäre des Kindes respektieren und Absprachen treffen. Dadurch zeigen Eltern, dass sie ihrem Kind vertrauen und seine Entwicklung zur Eigenständigkeit unterstützen.
Angst vor Fehlern des Kindes
Viele Eltern wollen ihre Kinder vor allem bewahren, was potenziell schädlich sein könnte. Dies führt dazu, dass Jugendliche kaum eigene Erfahrungen machen dürfen und in eine „Schutzblase“ gepackt werden.
Besser: Dem Kind Raum für eigene Erfahrungen geben, auch wenn es bedeutet, dass es Fehler macht. Fehler sind wichtige Lernmomente, und die Eltern sollten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, um das Kind bei der Aufarbeitung zu unterstützen.
Vergleiche mit anderen oder früheren Zeiten
Ein Fehler, den Eltern häufig machen, ist das Vergleichen des Kindes mit anderen oder mit ihrer eigenen Jugend. Aussagen wie „In deinem Alter war ich schon viel selbstständiger“ können das Selbstbewusstsein des Kindes beeinträchtigen und zu Unmut führen.
Besser: Das Kind als Individuum mit seinen eigenen Stärken und Schwächen betrachten und Vergleiche vermeiden. Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich, und eine wertschätzende Haltung stärkt das Selbstbewusstsein.
Unterschätzen der Bedeutung von Freiheit und Verantwortung
Viele Eltern geben ihren Kindern entweder zu viel oder zu wenig Freiheit und Verantwortung. Beide Extreme können problematisch sein: Zu wenig Freiraum führt zu Widerstand und das Bedürfnis nach Rebellion, zu viel Freiheit kann das Kind überfordern.
Besser: Eine Balance zwischen Freiheit und Verantwortung schaffen, die zum Reifegrad des Kindes passt. Jugendliche sollen in einem sicheren Rahmen eigenständige Entscheidungen treffen und auch lernen, für diese einzustehen.