Wie kann man das Geschlecht des Babys beeinflussen?

Wie kann man das Geschlecht des Babys beeinflussen?

Viele Paare hegen den Wunsch, das Geschlecht ihres zukünftigen Kindes zu beeinflussen – sei es aus persönlichen, kulturellen oder familiären Gründen. Doch ist es wirklich möglich, das Geschlecht des Babys gezielt zu wählen? In diesem Artikel beleuchten wir einige wissenschaftlich belegte Methoden und populäre Theorien, die oft verwendet werden, um das Geschlecht des Babys zu beeinflussen.

Der wissenschaftliche Hintergrund

Das Geschlecht eines Babys wird durch das Sperma des Mannes bestimmt. Spermien tragen entweder ein X-Chromosom (für ein Mädchen) oder ein Y-Chromosom (für einen Jungen). Wenn die Eizelle der Frau mit einem X-Spermium befruchtet wird, wird das Baby ein Mädchen. Wird sie von einem Y-Spermium befruchtet, wird es ein Junge.

Während die Natur normalerweise diesen Prozess dem Zufall überlässt, gibt es einige Theorien und Methoden, die behaupten, dass man die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Geschlecht erhöhen kann.


Die Shettles Methode

Eine der bekanntesten Methoden, um das Geschlecht des Babys zu beeinflussen, ist die Shettles Methode, die in den 1960er Jahren von Dr. Landrum Shettles entwickelt wurde. Diese Theorie basiert auf der Annahme, dass Spermien mit Y-Chromosomen (die Jungen zeugen) schneller, aber weniger langlebig sind als die X-Spermien (die Mädchen zeugen).

Wie funktioniert die Methode?

  • Für einen Jungen: Dr. Shettles empfiehlt, den Geschlechtsverkehr möglichst nah am Eisprung zu haben. Da Y-Spermien schneller sind, sollen sie die Eizelle zuerst erreichen und somit die Chancen auf einen Jungen erhöhen.
  • Für ein Mädchen: Um ein Mädchen zu zeugen, sollte der Geschlechtsverkehr zwei bis drei Tage vor dem Eisprung stattfinden. Da X-Spermien langlebiger sind, überleben sie die Y-Spermien und warten auf die Eizelle, sobald der Eisprung erfolgt.

Obwohl diese Methode populär ist, sind ihre Erfolgsraten umstritten, und viele wissenschaftliche Studien haben keine eindeutigen Belege für ihre Wirksamkeit gefunden.

Die Ernährungstheorie

Eine weitere Theorie besagt, dass die Ernährung der Frau das Geschlecht des Babys beeinflussen könnte. Einige Studien deuten darauf hin, dass eine bestimmte Ernährungsweise die Wahrscheinlichkeit eines Jungen oder Mädchens erhöhen kann.

  • Für einen Jungen: Eine kalorienreiche Ernährung, reich an Natrium und Kalium, soll die Wahrscheinlichkeit für einen Jungen erhöhen. Beispiele für geeignete Nahrungsmittel sind Bananen, rotes Fleisch und salzige Snacks.
  • Für ein Mädchen: Eine Ernährung mit hohem Kalzium- und Magnesiumgehalt könnte laut dieser Theorie die Chancen auf ein Mädchen steigern. Empfohlene Lebensmittel sind Milchprodukte, Nüsse und grünes Gemüse.

Die Spermien-Sortierung (Microsort)

Eine fortschrittlichere und wissenschaftlich fundierte Methode zur Geschlechtsauswahl ist die sogenannte Spermien-Sortierung. Diese Technik wird in einigen Fruchtbarkeitskliniken angeboten und beinhaltet das Trennen der Spermien mit X- oder Y-Chromosomen vor einer künstlichen Befruchtung (Insemination oder In-vitro-Fertilisation).

Wie funktioniert die Methode?

Spermien mit X- und Y-Chromosomen haben unterschiedliche DNA-Mengen, was es ermöglicht, sie durch spezielle Techniken, wie die Microsort Methode, zu sortieren. Anschließend wird das gewünschte Spermium verwendet, um die Eizelle zu befruchten.

Diese Methode ist jedoch teuer und wird meist aus medizinischen Gründen angewendet, wie etwa zur Vermeidung geschlechtsgebundener genetischer Erkrankungen.

Volksglauben und Mythen

Es gibt viele populäre Mythen und Volksglauben, die behaupten, das Geschlecht eines Babys vorhersagen oder beeinflussen zu können. Einige dieser Methoden sind:

  • Der chinesische Empfängniskalender: Dieser antike Kalender basiert auf dem Alter der Mutter und dem Monat der Empfängnis, um das Geschlecht des Babys vorherzusagen.
  • Bestimmte Sexualstellungen: Einige glauben, dass bestimmte Stellungen beim Geschlechtsverkehr die Wahrscheinlichkeit für einen Jungen oder ein Mädchen erhöhen könnten. Wissenschaftliche Belege fehlen jedoch.

Sollte man das Geschlecht des Babys beeinflussen?

Die natürliche Geschlechtswahl basiert auf einer 50/50-Chance, und es ist wichtig zu bedenken, dass keine Methode 100 % Erfolg garantiert. Einige Techniken wie die Spermien-Sortierung sind präziser, aber sie sind teuer und werden oft nur aus medizinischen Gründen angewendet. Die meisten Methoden wie die Shettles Methode oder Ernährungsanpassungen basieren auf Theorien und bieten keine zuverlässigen Ergebnisse.

Letztendlich ist es wichtig, die Entscheidung gut zu überdenken und sich nicht nur auf den Geschlechtswunsch zu fokussieren, sondern die Freude auf ein gesundes Baby in den Mittelpunkt zu stellen.

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