Zeckenstich bei Baby und Kleinkind: Was tun?
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Ein Zeckenstich kann für Eltern beunruhigend sein, besonders wenn er ein Baby oder Kleinkind betrifft. Zecken übertragen Krankheiten wie FSME und Borreliose, weshalb eine schnelle und richtige Behandlung wichtig ist. In diesem Artikel erklären wir, was Sie tun sollten, wenn Ihr Kind von einer Zecke gebissen wurde, wie Sie das Risiko einer Infektion minimieren und worauf Sie in den Tagen nach dem Stich achten sollten.
Warum sind Zeckenstiche bei Babys und Kleinkindern gefährlich?
Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen, die gerade für junge Kinder ein Gesundheitsrisiko darstellen können. Die wichtigsten Infektionen, die durch Zeckenstiche übertragen werden, sind:
- Borreliose: Diese bakterielle Infektion kann in mehreren Stadien verlaufen und unbehandelt zu Gelenk-, Herz- oder Nervenschäden führen.
- Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Diese Virusinfektion kann eine Entzündung des Gehirns oder der Hirnhäute verursachen.
Erste Schritte: Was tun bei einem Zeckenstich?
Ruhe bewahren und die Zecke entfernen
Verwenden Sie eine Zeckenkarte, Pinzette oder Zeckenzange, um die Zecke möglichst nah an der Hautoberfläche zu greifen und vorsichtig gerade herauszuziehen. Drehen oder quetschen Sie die Zecke dabei nicht, um ein Zerreißen zu vermeiden. Eine vollständige Entfernung reduziert das Risiko einer Infektion.
Die Einstichstelle desinfizieren
Nach der Entfernung der Zecke sollte die Einstichstelle mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden, um eine Infektion zu verhindern. Waschen Sie danach Ihre Hände gründlich.
Die Zecke aufbewahren (optional)
Falls Sie die Zecke sicher entfernen können, bewahren Sie sie in einem verschlossenen Behälter auf. Im Falle von Symptomen kann die Zecke später auf Krankheitserreger untersucht werden.
Die Einstichstelle und Symptome beobachten
Zeichnen Sie das Datum des Zeckenstichs auf und achten Sie in den folgenden Wochen auf Veränderungen der Haut um die Einstichstelle sowie auf Symptome wie Fieber oder Abgeschlagenheit.
Symptome nach einem Zeckenstich: Wann zum Arzt?
Hautveränderungen
Eine Rötung um die Einstichstelle ist meist harmlos und verschwindet nach ein paar Tagen. Eine sogenannte Wanderröte (kreisförmige Rötung, die sich um die Einstichstelle ausbreitet) kann jedoch ein Anzeichen für Borreliose sein und sollte ärztlich untersucht werden.
Fieber und grippeähnliche Symptome
Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen können in den Wochen nach einem Zeckenstich auftreten und auf FSME oder Borreliose hindeuten. Suchen Sie in diesem Fall umgehend einen Arzt auf.
Ungewöhnliches Verhalten
Falls Ihr Baby oder Kleinkind ungewöhnlich unruhig, schläfrig oder teilnahmslos wirkt, könnte dies ein Anzeichen für eine Infektion sein. Zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen.
Vorbeugung: Wie können Sie Ihr Baby oder Kleinkind vor Zecken schützen?
Schützende Kleidung
Besonders bei Aufenthalten in Wäldern oder hohen Gräsern sollte Ihr Kind lange Kleidung tragen. Helle Kleidung hilft dabei, Zecken besser zu erkennen.
Zeckenschutzmittel
Für ältere Kinder gibt es Zeckenschutzmittel, die direkt auf die Haut oder Kleidung aufgetragen werden können. Bei Babys und Kleinkindern sollten Sie jedoch auf die Anwendung verzichten oder nur spezielle, kinderfreundliche Produkte nutzen.
Zecken-Check nach dem Aufenthalt im Freien
Überprüfen Sie nach einem Aufenthalt im Freien den ganzen Körper Ihres Kindes auf Zecken. Typische Stellen sind Achselhöhlen, Kniekehlen, Kopfhaut und der Nackenbereich.
FSME-Impfung (nur in Risikogebieten)
In FSME-Risikogebieten wird für Kinder ab einem Jahr oft eine Impfung empfohlen. Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob diese Impfung für Ihr Kind sinnvoll ist.
Mythen über Zeckenstiche: Was Sie wissen sollten
Mythos 1: Zecken fallen von Bäumen
Zecken leben meist in Bodennähe und klettern bis zu einer Höhe von etwa 1,5 Metern. Sie fallen nicht von Bäumen, sondern gelangen beim Vorbeigehen auf die Haut oder Kleidung.
Mythos 2: Öl oder Klebstoff helfen, die Zecke zu entfernen
Öle oder Klebstoffe können die Zecke reizen und dazu führen, dass sie vermehrt Speichel abgibt, was das Infektionsrisiko erhöht. Die Zecke sollte daher immer mechanisch entfernt werden.
Mythos 3: Ein roter Punkt ist immer ein Zeichen für Borreliose
Eine leichte Rötung ist meist eine normale Reaktion auf den Stich und kein Anzeichen für eine Infektion. Eine sich ausbreitende Rötung hingegen kann ein Hinweis auf Borreliose sein.